Peter Mosbauer
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Das Thema Datentransfer kann in Oracle Umgebungen hinsichtlich der Lizenzierung eine große Herausforderung darstellen. Besonders wenn als Metrik „Named User Plus“ gewählt wird, muss man darauf achten, Lizenzfallen zu meiden. Komplexe Datentransferketten mit zahlreichen Geräten und Schnittstellen können schnell unübersichtlich werden und zum Compliance-Risiko mutieren, wenn die Userzahl plötzlich nicht mehr zählbar ist.
Oracle unterscheidet zwischen drei Arten von Datentransfer:
1. Batching
Es gibt zwei Arten der Batchverarbeitung in die Datenbank und aus der Datenbank heraus: automatisches und manuelles Batching.
Automatisches Batching: Daten werden in großen Mengen zeit- und skriptgesteuert automatisiert und unverändert von einer relationalen Datenbank in eine andere relationale Datenbank übertragen. Dieser Prozess erfordert keine menschliche Interaktion. Das Batching Skript wird automatisch ausgeführt.
Manuelles Batching: Diese Methode stellt einen manuellen Prozess dar. Dabei transferiert ein Person Daten in großen Mengen unverändert von einer relationalen Datenbank in eine andere relationale Datenbank. Um diesen Prozess zu starten, wird eine Person benötigt, die das Batching Skript ausführt.
Umgebungen mit Batchverarbeitung können nach Prozessor- oder Named-User-Plus-Metrik lizenziert werden. Wenn man eine Umgebung mit Batchverarbeitung nach Prozessormetrik lizenziert, so sind alle Prozessoren zu lizenzieren, auf denen die Oracle Programme installiert sind und/oder ausgeführt werden. Kommt automatisches Batching mit Named User Plus Metrik zur Anwendung, so werden keine zusätzlichen Lizenzen benötigt. Der automatische Batchprozess von einer relationalen Datenbank zur anderen ist von der Named User Plus Metrik abgedeckt, wenn beide Datenbanken relational sind.
Für manuelle Batchprozesse sind die Personen zu lizenzieren, die die Batch/Data Feeds ausführen. Dabei ist das Minimum oder die tatsächliche Anzahl der User zu lizenzieren, je nachdem, was größer ist.
2. Multiplexing
In einer Multiplexing Umgebung erfolgt eine indirekte Interaktion von Benutzer/Gerät und dem Oracle Programm, indem Daten über eine Schnittstelle an das Oracle Programm übertragen werden.
Wenn Oracle Software in einer Multiplexing Umgebung (z.B. Webserver, Terminal Server, Application Server) genutzt wird, so sind die User am Multiplexing Frontend zu ermitteln. Die Schnittstelle zwischen Multiplexing Hardware oder Software und dem Oracle Programm kann daher nicht als einzelner User lizenziert werden. Alternativ kann man den Server, auf welchem die Oracle Programme installiert sind und/oder ausgeführt werden, auf Prozessorbasis lizenzieren.
3. Import/Export von Flat Files
Bei dieser Methode des Datentransfers werden Daten in Form von Flat Files (z.B. Excel oder .CSV Dateien) importiert oder exportiert, wobei ein Programm für den Import/Export verwendet wird. Der Import/Export muss manuell erfolgen. Wenn nach Prozessormetrik lizenziert wird, müssen alle Prozessoren der Umgebung lizenziert werden, auf denen das Programm installiert ist und/oder ausgeführt wird. Wenn nach Named User Plus Metrik lizenziert wird, müssen alle Benutzer lizenziert werden, die den Import/Export der Flat Files durchführen. Dabei ist das Minimum oder die tatsächliche Anzahl der User zu lizenzieren, je nachdem, was größer ist.
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